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Das Loslassen
Dieses Wort scheint so einfach beschaffen zu sein und doch stellt es eine so große Hürde dar. Etwas nicht mehr festzuhalten, es einfach nur zu erkennen, um es dann einfach so loszulassen. Mehr will dieses Wort nicht aussagen, es ist also im Grunde eine recht einfache Angelegenheit, dieses Loslassen. Um etwas loslassen zu können, muss man es allerdings vorher erst einmal erkannt haben, nur so weiß man, was man eigentlich loslassen will. Hier offenbart sich die erste Hürde, das Erkennen ist schon ein eigener Prozess des „Erwachens“. Nachdem man sein Bewusstsein so geschult hat, dass man die Muster, die einen prägen, erkennt, kann man mit dem eigentlichen Prozess des Loslassens beginnen. Es ist am Anfang ein scheinbar unlösbares Unterfangen, denn man weiß nicht, wie man etwas loslassen soll, geschweige denn wo man ansetzen soll. Es scheint ein endloser Kreislauf zu sein, in dem man sich befindet. Aber es scheint nur schwieriger zu sein, als es wirklich ist; am Anfang hält nur die Gewohnheit an den Mustern fest. Sobald man die Einfachheit des Loslassens einmal erkannt hat, sind die alten Hürden so gut wie nicht mehr vorhanden. Man kommt sehr schnell vorwärts und genießt es regelrecht, sich von seinen alten Blockaden nicht mehr versklaven zu lassen. Nach einiger Zeit begibt man sich in tiefere Gefilde des eigenen Bewusstseins und man wird erkennen, dass es plötzlich langsamer vorwärts geht, oder sogar zum Stillstand kommt. Dies hängt damit zusammen, dass die Kreisläufe plötzlich komplexer werden; sie scheinen ineinander überzugehen und lassen sich nicht mehr über den gewohnten Prozess des Erkennens isolieren. Man ist also dazu „gezwungen“, das Erkennen von Mustern in eine tiefere Schicht seines Bewusstseins zu verlagern. Da man die „oberflächlichen“ Muster schon losgelassen hat, ist der Blick in die tiefe des Egos zwar leichter, aber hier erwarten uns die vererbten und anerzogenen Muster und diese wollen ihre Stellung, die sie schon immer hielten, nicht verlassen. Umso tiefer man geht, umso stärker werden die Geschütze, die sie auffahren. Hier gibt es etwas Neues, das man außer dem Erkennen noch wissen muss: Der Kampf ohne zu kämpfen. Man darf gegen diese sehr alten und mächtigen Muster nicht kämpfen, man muss sie einfach nur loslassen. Es ist zwar ähnlich wie am Anfang, aber hier sind es die mächtigen Urmuster, die in Gruppenformationen antreten. Jede Art von Gegenwehr hat zur Folge, dass ein anderes Muster aus diesem Verbund diese Energie der Gegenwehr sofort dazu benutzt, um eine neue Unsicherheit zu etablieren. Nur das Vertrauen in sich selbst und in die Fähigkeit des Loslassens können hier etwas bewirken. Das bedeutet, dass man jedes Gefühl, das man erfährt, annimmt, um es dann einfach loszulassen. Selbst die Gefühle von realem Schmerz kann man so aus sich entlassen, die Angst, die Trauer, usw. dies sind alles nur Verbindungen, die in uns selbst entstehen. Auch wenn mein Schlusssatz etwas abgedroschen wirkt, er ist dennoch gültig.
Man begegne allen Gefühlen und Mustern mit Liebe und lasse sie dann los, um sie dann in das Licht der Liebe gehen zu lassen, sie werden es uns mit Liebe bestätigen.
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